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Faulstellen auf der Spur – Neues Bohrmessgerät kommt bei Baumuntersuchungen zum Einsatz

Zu den Werkzeugen von Steffen Conrad, der für die Eltviller Stadtbäume zuständig ist, zählt seit Neustem auch ein Diagnosegerät, mit dem verdeckte Schäden innerhalb eines Baumes oder Spielgerätes ermittelt werden können.

8. Mai 2023  von Hannah Oechler
Steffen Conrad beim Einsatz des Bohrwiderstandsmessgerätes an einer Platane
  • Steffen Conrad führt das neue Gerät an einer Platane am Eltviller Rheinufer vor.

Eltville am Rhein. Die Stadt Eltville am Rhein geht neue Wege in der städtischen Baumkontrolle. Zu den Werkzeugen von Steffen Conrad, der für die Bäume im Stadtgebiet zuständig ist, zählt seit Neustem auch ein Diagnosegerät, mit dem verdeckte Schäden innerhalb eines Baumes ermittelt werden können. „Mithilfe des Bohrwiderstandsmessgeräts bekommen wir wichtige Erkenntnisse, die uns bei der Bewertung der Standsicherheit und Bruchfestigkeit von Stadtbäumen unterstützen“ erklärt Steffen Conrad.

Mit dem Bohrwiderstandsmessgerät werden verdächtige Bereiche am Baum mit einer 3 mm dicken Nadel angebohrt. Dabei misst das Gerät den Widerstand, den die Holzpartie aufweist und zeigt diese in Form eines Diagramms an. Anhand der Messung lassen sich Rückschlüsse auf die Holzfestigkeit bilden. „Dies hilft uns, Schäden am Baum, die wir von außen nicht erkennen können, aufzuspüren und zu bewerten“ klärt Conrad auf.

Dennoch geht jeder Bohrung eine umfassende Baumkontrolle voraus, bei der unter anderem Umfang, Höhe und mögliche Schäden wie z.B. Faulstellen oder Pilzbefall des Baumes erfasst werden. „Neben dem Aufbau des städtischen Baumkatasters kommen wir mit der Nutzung des Gerätes auch unserer Verpflichtung zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit bei städtischen Bäumen, z.B. in Grünanlagen, auf Friedhöfen oder Spielplätzen nach“, betont Conrad.

Die mit dem Gerät gemessenen Daten werden anschließend auf ein Tablet oder Computer übertragen. Dann kann sie Steffen Conrad in seinem Büro in den Stadtwerken auswerten und interpretieren. „Aktuell werden wir noch ausführlich geschult, was den Einsatz des Bohrmessgerätes und die Interpretation der Daten betrifft“, erklärt der Forstassessor. Testbohrungen an befallenen Holzstämmen gehören ebenfalls dazu.

Nicht nur Standfestigkeit von Bäumen wird gemessen

Der Einsatzbereich des Messgerätes ist vielfältig. So können nicht nur Bäume, sondern auch Spielgeräte aus Holz näher unter die Lupe genommen und bei Bedarf ersetzt werden.

Bürgermeister Patrick Kunkel freut sich über die nachhaltigen und neuen Wege der städtischen Baumkontrolle. „Durch die Messungen können wir dazu beitragen, scheinbar stark geschädigte Altbäume im Stadtbereich, die die erforderliche Standfestigkeit noch erfüllen, zu erhalten. Damit vermeiden wir unnötige Baumfällungen“, so Kunkel.

Kurzvideo: Bohrwiderstandsmessgerät mit Steffen Conrad

Eltville am Rhein, 8. Mai 2023