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Kommunale Klimapartnerschaft: Argentinische Delegation aus Tunuyán besucht Eltville


Eltville am Rhein. Seit 2019 gibt es in Eltville das Bestreben, mit einer Kommune in der Wein- und Tourismusregion Mendoza in Argentinien eine Städtefreundschaft zu etablieren. Initiiert wurde dieses Ansinnen nicht zuletzt auch von dem argentinischen Konsul in Frankfurt am Main. Aufgrund von Corona waren Besuchsreisen jedoch kaum möglich.

Stattdessen fand im Dezember 2021, mit der Unterstützung des Förderprogramms Connective Cities, eine virtuelle Fachtagung statt. Bei dieser Online-Konferenz nahmen neben Akteuren aus den beiden Kommunen Eltville und Tunuyan auch Ansprechpersonen aus der Wissenschaft teil, insbesondere die Projektpartner vom Netzwerk für Klimaanpassung im Rheingau (KliA-Net), die Hochschule Geisenheim University (HGU) und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, sowie auf der argentinischen Seite Mitarbeitende des Weinbauinstituts und des Instituts für Agrartechnologien.

Herausforderungen: Wasserversorgung und Trockenheit


Während der Veranstaltung wurde über die Auswirkungen des Klimawandels debattiert. In Eltville wie auch in Tunuyán sind die klimatischen Veränderungen stark spürbar, beispielsweise stellen heiße Trockenphasen in beiden Kommunen alle Beteiligte vor die Herausforderung, eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen.

Immer öfter müssen Winzerinnen und Winzer im Rheingau ihre Pflanzen bewässern. In Tunuyán gibt es schon viel Erfahrung mit unterschiedlichen Bewässerungsmethoden, die auch für hiesige Weingüter sowie das kommunale Wassermanagement interessant sind.

Um den Erfahrungsaustausch zu solch klimarelevanten Fragestellungen zu vertiefen bewarben sich die beiden Kommunen beim Programm „Kommunale Klimapartnerschaften“ von Engagement Global. Das Programm unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Kommunen in Deutschland mit Kommunen in Lateinamerika oder Afrika.

Zur Freude aller Beteiligten hatte die Bewerbung Erfolg und Eltville und Tunuyán nehmen nun am Programm „Kommunale Klimapartnerschaften“ teil. Dadurch erhalten sie Zugang zu Fördermitteln, z.B. für Reisetätigkeiten sowie Beratungsleistungen für die Entwicklung und Umsetzung von Klima-Maßnahmen.

Im Rahmen des Programms fand im November 2022 der Auftaktworkshop mit allen teilnehmenden Kommunen in Essen statt. Insgesamt rund 70 Teilnehmende kamen dort für drei Tage zusammen, allen teilnehmenden Kommunen wurden feierlich ihre unterzeichneten Kooperationsvereinbarungen überreicht.

Besuch im Rheingau

Im Anschluss nutzten die drei Vertreterinnen und Vertreter aus Tunuyán den Aufenthalt für einen Besuch in Eltville und im Rheingau. Zusammen mit der Hochschule Geisenheim, die die kommunale Zusammenarbeit fachlich und personell unterstützt und begleitet, wurde ein reichhaltiges Besuchsprogramm organisiert.

Gleich am ersten Tag konnten die argentinischen Gäste an einer Betriebsführung in der Sektkellerei Rotkäppchen-Mumm teilnehmen. Am Folgetag fand in der Kurfürstlichen Burg in Eltville ein Workshop statt, an dem neben Vertretern der städtischen Verwaltung auch Dominik Russler vom Rheingauer Weinbauverband teilnahm.

Am dritten Tag wurde die Hochschule und die Stadt Geisenheim besucht, im Anschluss begaben sich die Teilnehmenden auf eine Exkursion zum Höllenberg in Assmannshausen.

Eltviller Delegation im Februar in Tunuyán

Die Besucher konnten während ihres kurzen Aufenthalts im Rheingau sehr vielfältige Eindrücke sammeln, auch wurden schon einige mögliche Inhalte der Kooperation besprochen.

Der erste Gegenbesuch in Tunuyán ist für Februar geplant: Aus der Stadt Eltville werden Stefan Seyffardt, Leiter der Stadtwerke und Fachbereichsleiter im Bauamt, Julia Übelhör, Koordinatorin für kommunale Entwicklungszusammenarbeit, sowie Dr. Martin Reiss, wissenschaftlicher Mitarbeitender an der HGU, teilnehmen.

Eltville am Rhein, 30. November 2022