natur und umwelt

Kooperation mit der Hochschule Geisenheim: Klimaresiliente Bäume für Eltville am Rhein


Eltville am Rhein. Der Friedhof Martinsthal hat neue Bäume erhalten: Gepflanzt wurden Mannaeschen, die besser mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtkommen als andere Baumsorten. „Besonders die den Friedhof prägenden Lebensbäume hatten in den letzten Jahren einen schweren Stand – bedingt durch die Trockenheit der vergangenen Sommer erlitten die Bäume einen massiven Vitalitätsverlust. Mehrere Exemplare mussten bereits gefällt werden“, berichtet Bürgermeister Patrick Kunkel. „Da wir den Friedhof weiterhin attraktiv für die Besuchenden gestalten wollen, kümmern wir uns schon heute um die nächste Baumgeneration.“

Hierbei kommt die Kooperation der Stadt Eltville mit der Hochschule Geisenheim zum Tragen: Die Stadt erhielt Setzlinge aus der Geisenheimer Lehr-Baumschule des Instituts für Urbanen Gartenbau und Pflanzenverwendung. Ausgewählt wurden klimaresiliente Baumarten wie Mannaesche oder Rumänische Eiche, denen eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen bescheinigt wird.

„Die vier gepflanzten Mannaeschen erscheinen wegen ihrer geringen Größe etwas unauffällig“ klärt Steffen Conrad von der Fachabteilung Grünflächen und Tiefbau der Stadt Eltville auf. „Wir haben uns bewusst für kleine Setzlinge entschieden, da diese einen geringeren Pflanzschock erleiden und sich besser auf die Standortsbedingungen vor Ort einstellen können.“

Neben den Gehölzen auf dem Martinsthaler Friedhof wurden auch in Rauenthal und Hattenheim Jungbäume aus Geisenheimer Kultivierung gepflanzt. „Für uns ist es wichtig, den Rheingauer Kommunen Unterstützung aus der Forschung zu geben, durch welche vor Ort auf die Herausforderungen der Klimaänderung geantwortet werden kann“ streicht Dr. Jörg Kunz von der Hochschule Geisenheim heraus. „Mithilfe der Expertise aus Geisenheim wollen wir noch einen Schritt weiter gehen“, freut sich Rathauschef Patrick Kunkel. Angedacht ist, Stadtbäume für Eltville in Eltville selbst vorzuziehen, damit sich diese an die klimatischen Verhältnisse des Rheingaus gewöhnen können, regional produziert werden und nach Bedarf im Stadtbereich oder in der offenen Landschaft ausgepflanzt werden können. Hierfür hat Steffen Conrad bereits eine forstliche Nebenfläche im Auge, die aktuell als Weihnachtsbaumschonung genutzt wird. In enger Zusammenarbeit mit dem Forstamt Rüdesheim und dem zuständigen Revierleiter Klaus-Peter Steiner soll das Projekt bereits im Herbst dieses Jahres anlaufen.

„Darüber hinaus freut es mich besonders, dass Studierende der Hochschule Geisenheim durch weitere Praxisprojekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Eltville beitragen“, fügt Bürgermeister Patrick Kunkel hinzu. Bereits im letzten Jahr wurden in der Hochschule Geisenheim Vorschläge zur Aufwertung der Teichanlage Rausch entwickelt, derzeit steht das Projekt Stadtbegrünung im Bereich Kiliansring in den Startlöchern und auf dem Friedhof Eltville wird zum Schutz der Insektenvielfalt im urbanen Raum geforscht.

Eltville am Rhein, 24. Mai 2024