Klimapartnerschaft

Inspirierender Austausch zu Klimafragen zwischen Tunuyán und Eltville


Eltville am Rhein. Die Kommunalverwaltungen von Eltville am Rhein und Tunuyán im argentinischen Mendoza kooperieren seit 2022 im Rahmen des Förderprogramms „kommunale Klimapartnerschaften“. Besonders hervorzuheben ist dabei die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Geisenheim (HGU), die ihrerseits eine Hochschulpartnerschaft mit der Universidad Nacional de Cuyo im argentinischen Mendoza pflegt.

„Dank der Förderung von Engagement Global konnte nun zum dritten Mal eine Delegation aus Tunuyán Klimamaßnahmen in Eltville und in der Region besichtigen“, freut sich Bürgermeister Patrick Kunkel. In der Woche vom 11. bis 18. April 2024 tauschten sich kommunale Mitarbeitende und weitere Kooperationspartner zu vielfältigen Fragen rund um Klimaschutz und Klimaanpassung aus.

Gruppenfoto vor der Burg

Bei dem Besuch ging es um eine Reihe relevanter Fragestellungen im kommunalen Kontext. Beispielsweise wurden Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft besichtigt sowie verschiedene Maßnahmen auf Eltviller Grün- und Freiflächen. So besuchten die Teilnehmenden unter anderem den Rosengarten der Kurfürstlichen Burg, der in den letzten Jahren komplett auf eine ökologische Bewirtschaftung umgestellt wurde. Auf dem Eltviller Friedhof wurde das Forschungs- und Transferprojekt der Hochschule Geisenheim zur Förderung der Insektenvielfalt präsentiert, anschließend tauschten sich die Beteiligten auch zu praktischen Fragestellungen im Bereich des Friedhofsmanagements aus.

Mit den zuständigen Ansprechpartnern der Hochschule Geisenheim sowie Vertretern des Forstamts Rüdesheims nahm die Delegation eine geplante Pflanzversuchsfläche in Augenschein, auf der in den nächsten Jahren Bäume für das Stadtgebiet heranwachsen sollen. Im Bereich der kommunalen Themen standen außerdem die Arbeit der Jugendpflege in Eltville im Fokus sowie Aufgaben im Bereich der Integration von Geflüchteten.

Darüber hinaus lernte die Delegation Klimaanpassungsmaßnahmen in Weinbaubetrieben kennen. Besucht wurden insbesondere das Weingut Engelmann-Schlepper – Pioniere in Sachen Vitiforst in Hessen – sowie Hessens größtes Ökoweingut: Schloss Vollrads. Bei zwei Gelegenheiten konnte die Delegation danke der Unterstützung von Dr. Jörn Schultheiß (HGU) auch Aktivitäten außerhalb des Rheingaus kennenlernen: Nadya König-Lehrmann, Geschäftsführerin des Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal in St. Goarshausen, berichtete über die Arbeit des Verbands. Weiterhin lernte die Delegation bei einer Wanderung im Soonwald Maßnahmen kennen, die bei den Landesforsten Rheinland-Pfalz im Zuge der Klimaanpassung ergriffen werden.

Bei einem Abendessen in der Georg-Müller-Stiftung wurde außerdem mit mehreren Teilnehmenden über die Möglichkeiten zur Förderung des Austauschs zwischen weinwirtschaftlichen Akteuren gesprochen. Bei diesem Thema kündigten auch der argentinische Generalkonsul Diez sowie der stellvertretenden Konsul Hirsch ihre Unterstützung an.

Eltville am Rhein, 22. April 2024